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29 Augustus 1529.
Marburg, 4 October 1529.
„Sie seynd hier toll worden mit Schweyss schrecken,
gestern habert sich bei funfzig geleget, deren seynd eins
oder zwey gestorben.” etc.
1) Als voren, brief 2. 729. p. 1184.
Als voren. Brief n«. 269. p. 299.
EENE EPIDEMIE IN DE 16e EEUW.
Lieber Wentzel!
„Das Gerucht einer neuen Pest, die die Englische heist,
zwinget mich an euch zu schreiben; sehet aber zu, dass
ihr nicht leicht glaubet, und die Eurigen nicht gleich
schrecken lasset. Es gehet viel lügenhaftes Ding dalley vor,
sowohl von euch, als von uns. Das Artzneybiichlein, so
wider diese Kranckheit ausgegangen, ist Ursache, dass
viele, wenn sie anfangen zuschwitzen, gleich erschreeken,
und dencken, sie hatten das Uebel am Haise, da sie doch
noch nie geschwitzt haben. Zu Magdeburg haben wohl 800
bis 1000 so zu schwitzen angefangen, und sind doch wieder
aufkommen, ausser denen, welche die gewaltsame Hitze,
die- dadurch erweckt worden, auch ohne Kranckheit hin-
gerissen hat: nemlich etwa 20 oder 30 und nun sehen sie
solches Schreckspiel. Also habe ich bey uns viele, und
mich selbst durch Vertreibung der Furcht gerettet, und
ist, Gott Lob! nun alles stille, und noch keiner gestorben.
Rathet also doch den Eurigen. dass sie sich nicht fürchten,
und wenn auch jemanden solche Einbildung plagte, so
lasst ihn schwitzen, so er will, aber nicht langer, als es
seine Leibesart zulassen will. Ein anders ist es, wo eine
rechte Kranckheit da ware, denn die können (wie ich
höre) gar durch kein Mittel gerettet werden, die andern,
welche durch Einbildung, und Furcht geplagt werden,
werden allerdings wieder aufkommen, ausser die die Gewalt
so grosser Hitze nicht ausstehen können.” etc.