236 29 Augustus 1529. Marburg, 4 October 1529. „Sie seynd hier toll worden mit Schweyss schrecken, gestern habert sich bei funfzig geleget, deren seynd eins oder zwey gestorben.” etc. 1) Als voren, brief 2. 729. p. 1184. Als voren. Brief n«. 269. p. 299. EENE EPIDEMIE IN DE 16e EEUW. Lieber Wentzel! „Das Gerucht einer neuen Pest, die die Englische heist, zwinget mich an euch zu schreiben; sehet aber zu, dass ihr nicht leicht glaubet, und die Eurigen nicht gleich schrecken lasset. Es gehet viel lügenhaftes Ding dalley vor, sowohl von euch, als von uns. Das Artzneybiichlein, so wider diese Kranckheit ausgegangen, ist Ursache, dass viele, wenn sie anfangen zuschwitzen, gleich erschreeken, und dencken, sie hatten das Uebel am Haise, da sie doch noch nie geschwitzt haben. Zu Magdeburg haben wohl 800 bis 1000 so zu schwitzen angefangen, und sind doch wieder aufkommen, ausser denen, welche die gewaltsame Hitze, die- dadurch erweckt worden, auch ohne Kranckheit hin- gerissen hat: nemlich etwa 20 oder 30 und nun sehen sie solches Schreckspiel. Also habe ich bey uns viele, und mich selbst durch Vertreibung der Furcht gerettet, und ist, Gott Lob! nun alles stille, und noch keiner gestorben. Rathet also doch den Eurigen. dass sie sich nicht fürchten, und wenn auch jemanden solche Einbildung plagte, so lasst ihn schwitzen, so er will, aber nicht langer, als es seine Leibesart zulassen will. Ein anders ist es, wo eine rechte Kranckheit da ware, denn die können (wie ich höre) gar durch kein Mittel gerettet werden, die andern, welche durch Einbildung, und Furcht geplagt werden, werden allerdings wieder aufkommen, ausser die die Gewalt so grosser Hitze nicht ausstehen können.” etc.

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Jaarboeken geschiedkundige vereniging Die Haghe | 1896 | | pagina 390